Teil 3 – Reise Peru 2017

Im Januar bin ich auf Facebook auf 3 junge, peruanische Tenöre gestossen. Ich hatte damals Kontakt aufgenommen, um sie anlässlich unseres Aufenthaltes in Lima zu treffen. Zu meinem Erstaunen hat sich ein Jonatan bei mir gemeldet und wir vereinbarten einen Termin in der Wohnung von Maria. Pünktlich um 11 Uhr erschien dann Jonatan in Begleitung seiner Kollegen! Vor uns standen die ANCORA Tenöre!!! Wir haben unsere Stiftung vorgestellt und sie gefragt, ob Sie Interesse hätten, gemeinsam mit uns etwas auf die Beine zu stellen. Die Kinder können nicht nur mit Fussball von der Strasse geholt werden, sondern auch Musik und Gesang können viel bewirken. Sie waren von dieser Idee sehr begeistert und wir beschlossen, in den nächsten 2 Jahren ein Projekt zu erstellen, Kinder zur Musik zu bewegen: ANCORA Tenöre in Zusammenarbeit mit der Embolo Foundation. Wir werden in der Schweiz ein Konzept erarbeiten und uns dann mit ihnen absprechen, wie und wo wir das in ca. 2-3 Jahren starten wollen - also es soll langsam und gut durchdacht sein. Ideen von Konzerten mit ihnen und jungen Musikern soll Einnahmen zur Verwirklichung dieses Projektes ermöglichen! Jonatan, Nicola und Ricardo waren begeistert und begannen, uns im Wohnzimmer ein paar Lieder in Spanisch, Französisch, Englisch, Deutsch und Quechua zu singen! Es war atemberaubend, ihr Gesang hat uns voll in den Bann gezogen! Nach etwas mehr als 2 Stunden haben uns die neuen Freunde verlassen, mit viel Vorfreude auf das was kommen mag.

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Am Nachmittag haben wir ein Zentrum für krebskranke Kinder besucht. Ein Projekt, welches wir zwar nicht auf unserem Programm hatten, jedoch eine Herzensangelegenheit von Maria ist. Die Gründerin war eine Frieda Heller. Ihr Anliegen war, den aus ganz Peru angereisten Patienten, nach der Erstbehandlung im Spital, für weitere Therapien ein Heim zu bieten; damit können Kinder in Begleitung eines Familienmitglieds ein Dach über dem Kopf haben. Zurzeit wohnen 21 Kinder im Alter von 9 Monaten bis 17 Jahren dort. Den Müttern werden Wolle und andere verwendbare Materialien geschenkt, damit sie hier etwas herstellen und anschliessend verkaufen können. Für schulpflichtige Kinder wird durch eine Lehrerin angeboten, das Schulprogramm hier weiterzuführen. Alle Helferinnen und Betreuerinnen arbeiten ohne Entgelt! Wir wurden Zeuge, wie ein 3-jähriges Mädchen direkt aus dem Spital kommend, sein Bett bezog. Ein kleines Plüschtier hat ein Lächeln ins Gesicht dieses Mädchens gezaubert. Viele Kinder haben durch die Chemotherapie ihre Haare verloren und mit den mitgebrachten Mützen konnten wir dies ein wenig verdecken. Dies war für uns sehr schwer verdaulich und doch wissen wir, dass sie hier viel Wärme und gute Betreuung erhalten. Die Ärzte sprechen ganz offen mit den Eltern. Wenn sie keine gute Diagnose stellen können, empfehlen sie den Familien, mit ihrem Kind heimzureisen, damit es die ihm verbleibende Zeit noch in gewohnter Umgebung verbringen kann.

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