Teil 2 - Reise Peru 2017

Nach einer 10-stündigen Busfahrt über den Ticlio-Pass (über 4800 m) sind wir, zwar etwas krank, in der Nacht in Huancayo (auf 3260 m) angekommen. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Atemnot ist für Touristen ganz normal auf dieser Höhe und deshalb ist es wichtig, sich nur langsam zu bewegen.

Am Samstag gegen Mittag sind wir mit Sabine, Emilio und unserem Gepäck erwartungsvoll nach San Pedro de Sano, ca. 15 km ausserhalb Huancayo gefahren. Die Kleinsten waren im Haus und so offen gegenüber fremden Menschen. Man wird von jedem Mädchen umarmt und herzlich begrüsst, keine Spur von Distanz wie wir es bei uns kennen.
Nach 12 Uhr kamen dann die grösseren Mädchen nach Hause und da spielten sich rührende Szenen ab, erkannten doch viele der Mädchen Germaine von ihrem letztjährigen Besuch! Jetzt warteten wir gespannt auf die Mädchen, welche bereits eine höhere Schule besuchen, denn zu diesen Mädchen gehört unser Patenkind Nicol!!!! Ihre Augen, ihre Gefühle sind nicht in Worte zu fassen. Lange Zeit hatte sie keinen Paten und mit der Embolo Foundation gerade deren 4!

Nun gings um die Verteilung der mitgebrachten Kleider, Schuhe und Plüschtiere. Sabine und ihre Helferinnen haben hierfür ein ganz spezielles Vorgehen: Jedes Mädchen kommt mit seinen persönlichen Habseligkeiten, dann sortiert Sabine diese aus (nicht mehr tragbar, zu klein), entsprechend wird dann von den mitgebrachten Kleidern jeder Besitz aufgestockt. Es wurde mir erst da klar, was es bedeutet, verantwortlich für seinen Besitz zu sein! Denn ab 6 Jahren wäscht jedes Mädchen seine Wäsche von Hand selbst!!! Bis dahin werden die Kleider von einer Helferin gewaschen. Können wir uns das bei uns vorstellen? Wohl kaum.

Dann durften wir die Baustelle für die neue Sanitäranlage betreten, das Projekt, welches wir dank Crowdfunding in Auftrag geben durften! Beeindruckend was schon sichtbar ist! Die Mädchen freuen sich riesig über die in Aussicht gestellte Erneuerung. Mehr auf Video auf unserer Homepage.

Eigentlich wollten wir uns heute Abend (30.Okt.) auf unsere Rückreise nach Lima vorbereiten, jedoch wurden wir von der Präsidentin und Sabine eingeladen, da die Mädchen zu unserem Abschied etwas vorbereitet hatten. Es ist kaum in Worte zu fassen, was wir hier erleben durften! Ein Abschiedsgeschenk vom Mädchenheim mit den eingravierten Worten: "la Fundacion ANJ - Kinderhilfe agradece: Fundacion Embolo su colaboracion para la construccion de los nuevos baños de nuestro albuerge!". Die Mädchen haben uns ein Bild mit Dankesworten übergeben und diverse Tanzeinlagen einstudiert. Unser Patenkind Nicole hat eine Dankesrede in Englisch gehalten mit dem Schlusswort: Danke. Ich konnte meine Tränen nicht zurück halten - es ging wirklich unter die Haut! Dieses Glück verdanken diese Mädchen den Unterstützern unseres Crowdfunding-Projektes und auch den Spendern der Belohnungen! Auch allen Helfern der Embolo Foundation gebührt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Die Arbeit im Hintergrund ist so wichtig.

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